Presse & Berichte





Bürger im Gespräch 2 : „Theater, Tanz und vieles mehr. Wie geht es weiter mit der kulturellen Vielfalt in Neustrelitz?“ am Donnerstag 16.05., Inselgaststätte Helgoland,  um 18 Uhr

PuLS ging mit dem Thema Kultur in die 2. Runde der Reihe „Bürger im Gespräch“ und wieder im Format eines moderierten Gesprächs von Bürgern. Gekommen waren interessierte Bürger, Vertreter der Stadt und weitere kulturell und gastronomisch Engagierte und natürlich Mitglieder und KandidatInnen von PuLS. Viele interessante und wichtige Themen wurden besprochen und teilweise mit Lösungsideen umrissen, wie zum Beispiel Jugendräume durch Ehrenamtler zu unterstützen wie auch eine größere Vernetzung durch Kulturvermarktung. U.a. berichtete die Kulturbeauftragte der Stadt, Andrea Meifert, dass die Optimierung der Kulturvermarktung bereits durch die Stadt mit einer Werbeagentur vorbereitet und an der weiteren Optimierung zur Abstimmung bei den kulturellen Angeboten gearbeitet wird. Berichtet wurde auch, dass das Theater den günstigeren Verkauf von Restkarten z.B. für Jugendliche in Angriff genommen hat. Überhaupt kam wieder zur Sprache, dass Neustrelitz grundsätzlich erst einmal Raum oder Räume für Jugendliche zur Verfügung stellen muss, denn, wie es von Seiten von PuLS formuliert wurde „Die Jugendlichen sind unsere VIPs!“.

Insgesamt eine erhellende und thematisch weit gefächerte Gesprächsrunde, der man vielleicht noch deutlich mehr Bürgerresonanz gewünscht hätte. Das Format „Bürger im Gespräch“ hat sich wieder bewährt – und PuLS wird es nach der Wahl wieder aufgreifen. 


Schlossturm: Augen zu – und durch

Die Stadtvertretung hat am Donnerstag, 16.05., mit 14 gegen 11 Stimmen eine Antrag von SPD und Linke auf einen Bürgerentscheid zum Schlossturm abgelehnt, auch der Vorschlag des Bürgermeisters, einen Bürgerrat einzurichten, fiel durch.

Die Position von PuLS zum Schlossturmnachbau – ein Neubau, kein Wiederaufbau! – ist bereits erläutert worden: Sehr viele Fragen offen und kein Schlossbergkonzept nirgends. Ein nicht unbeträchtlcher Teil soll durch Fördermittel des Bundes getragen werden: Der Schlossturm als ‚Leuchtturm der Demokratie‘. Die einfachste Frage wäre: Turmzimmer, im Winter nicht beheizt, als Ausstellungsräume? Von der Zerstörung der Schlossgartensymmetrie oder der Tatsache abgesehen, dass es sich schon beim alten Schlossturm um eine Barocknachahmung von 1906 handelte, wilhelminisches Disneyland gewissermaßen.

Ein von den Verteidigern des Neubauprojektes gerne vorgetragenes Argument ist die wunderbar Rate an Fördermitteln. Das verschließt die Augen davor, dass die Stadt mehrere Millionen Euro selbst aufbringen muss, und sich allein die geschätzten Gesamt-Baukosten inzwischen in den zweistelligen Millionenbereich bewegen, von der Unterhaltung des Turmes und der Ausstellung noch nicht zu reden. Die Kostenschätzung nur für die ersten Planungsschritte beläuft sich auf 385 000 Euro. Im Haushalt der Stadt.

Es ist nie ein besonders gutes politisches Argument, Haushaltsressorts gegeneinander auszuspielen. Aber darf man nicht an viel kleine Vereine und Projekte denken, von Bügern ehrenamtlich organisiert, am Leben gehalten, die kleine Zuschüsse gut gebrauchen können? Oder die Orte und Plätze in der Stadt, die schon auf den ersten Blick danach rufen: Hier muss etwas geschehen.

Aber Augen zu – und durch.

Das ist das Gegenteil von bürgernaher Politik, nachdem der Turmbau auf dem Schlossberg erst in den letzten Monaten wieder von mehreren Seiten in Frage gestellt wurde. Die Beteiligung der BürgerInnen am weiteren Entscheidungsprozeß sollte eigentlich eine selbstverständliche demokratische Notwendigkei sein: Es gab und es gibt Alternativen für die Bebauung des Schlossbergs, und darüber sollte öffentlich geredet werden.

Also endlich Augen auf.


Bürger im Gespräch

erste Veranstaltung von „PuLS – Wir für Neustrelitz“ am 25.04. war ein Erfolg

Das Einladungsthema lautete „Schlossberg, Schlosskeller, Schlossturm  – Zukunftskonzepte für Neustrelitz oder Erinnerung an gute, alte Zeiten?“. Der Raum in der Inselgaststätte Helgoland war gut gefüllt und es waren auch Mitglieder des Residenzschlossvereins der Einladung gefolgt. Der Versuch einer Gesprächsrunde – ohne Podiumsgäste – als Forum für interessierte Bürgerinnen und Bürger funktionierte: Meinungen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, wurden ausgetauscht, man hörte zu und respektierte den Anderen und die andere Meinung, keine Selbstverständlichkeit heutzutage. Ältere und junge Bürger, Skeptiker, ja Gegner des Schlossturm-Projekts, zum Beispiel auf Seiten von PuLS, redeten mit Bürgern, die das Projekt befürworten. Die kritische Frage nach  einem zufriedenstellenden Konzept für das gesamte Schlossbergareal, so stellte sich heraus, ist weiter unbeantwortet. So gab es sogar einen Konsens der widerstreitenden Meinungen: Der Vorschlag des Architekten Christian Peters, in der Verbindung von baulichen Zitaten des Schlossgebäudes und Nutzung im Zusammenhang mit den Schlossgartenfestspielen, wäre eine gute Antwort gewesen, ausbaufähig und zukunftsweisend. Das Argument von Schlossturm-Befürwortern, dass endlich etwas passieren muss auf dem Schlossberg, ist auch mehr als verständlich: nach mehr als einem halben Dutzend Schlossbergkonferenzen, nach dem Hin und Her zwischen der Stadt Neustrelitz und dem Land wegen des Umgangs mit dem Schlosskeller, dem Hin und Her zwischen Stadtvertretung und Verwaltung und Bürgermeister.

Die Haltung von PuLS ist, dass der Schlossturmnachbau als Platzhalter für ein schlüssiges Schlossbergkonzept wirkt und architektonisch sowie funktional nicht überzeugt. Sollten wir als Bürger nicht gemeinsam ein zukunftsweisendes Schlossbergkonzept fordern, einen Neustart im Sinne des Entwurfs von Christian Peters? Die Chance liegt bei der demnächst neu zu wählenden Stadtvertretung – und wir als Bürger müssen den Druck machen, dass nicht weiter verschleppt wird. Es geht um unsere Stadt.